Museum Mödling

Urgeschichte


Jungssteinzeit

Der Mödlinger Raum ist seit der Jungsteinzeit nachweisbar besiedelt. Die Reste der ältesten bäuerlichen Siedlung Österreichs (ca. 6000 - 5500 v. Chr.) wurden in Brunn/Geb. geborgen. Zu jener Zeit hat der Mensch erstmals massiv in die Natur eingegriffen und durch Brandrodung den Platz für eine große Siedlung geschaffen. Der Boden wurde bestellt, es wurden Backöfen errichtet und das Handwerk der Keramikherstellung entwickelt. In Mödling befand sich am Fuße des Eichkogels eine größere Siedlung. Die Funde aus dieser Siedlung sind im Museum Mödling ausgestellt.

Bronzezeit

Bereits vor Beginn des 2. vorchristlichen Jahrtausends begann in Europa die Bronzezeit. Aus der widerstandsfähigen Legierung der Metalle Kupfer und Zinn wurden Werkzeuge und Schmuckstücke gefertigt. Die schönsten Stücke der zahlreichen Funde aus dieser Zeit befinden sich in der Dauerausstellung des Museums In dieser Zeit wurden neue Berufszweige notwendig. Das Auftauchen von Bergleuten und Spezialisten für Hüttenwesen und Metallverarbeitung führte zu einer Umstrukturierung der bisherigen Wirtschaftsgemeinschaften. Die Siedlungstätigkeit erstreckte sich nun besonders auf die Erzführenden Gebirgsregionen, für unser Gebiet hauptsächlich Prein an der Rax, Prigglitz und die Hohe Wand.

Kultgefäß aus der älteren Phase der Badener Kultur 3500 - 3000 v. Chr.

Hallstattzeitzeit

Das Museum Mödling besitzt besonders viele Funde aus der Hallstattzeit (750 - 400 v. Chr.), der frühen Eisenzeit, die sich zu Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. herausbildete. Reiches Fundgut stammt aus Höhensiedlungen, die der Bevölkerung besseren Schutz boten. Sie befanden sich an zwei gegenüberliegenden Bergen des Mödlingbachtales. Eine echte Sensation stellen die “Mondidole” dar, die wahrscheinlich als Feuerböcke für sakrale Handlungen gedient haben. Die gesamte Osthallstattkultur wurde nach dem Fundort Kalenderberg (Mödling liegt am südöstlichen Abhang) benannt. Man fand dort reich verzierte Gefäße, rauwandige Keramik mit plastischen Leisten und Fingernageleindrücken.

LA-TÈNE-ZEIT

Die La-Tène-Zeit (benannt nach dem Fundort La Tène am Neuenburgersee in der Westschweiz) ist die Epoche keltischer Besiedlung im Mödlinger Gebiet. Sie hat rund 400 Jahre gedauert, bis zur Eroberung des Gebietes durch die Römer, wenige Jahre vor Christi Geburt. Aus dieser Zeit sind nicht allzu viel Funde bekannt. Einige von ihnen sind im Ernst-Wurth-Museum in Guntramsdorf aufbewahrt. Darunter auch trepanierte, d. h. aufgebohrte Schädel. Garten- und Schafscheren, die technische Neuerung aus dieser Zeit, stammen aus Gaaden und Guntramsdorf. Aus anthropologischen Untersuchungen weiß man, dass die Kelten in Körperbau und Schädelform nicht einheitlich waren. Die antiken Quellen machen auch über die keltische Religion unterschiedliche und ungenaue Angaben. Da nur geringe Funde gemacht wurden, könnte man auch auf ein gleichzeitiges Weiterbestehen der Hallstattkultur schließen