Babenberger
Mit dem dritten Feldzug Karls des Großen, des Königs der Franken und Langobarden, im Jahr 803 kam es zum endgültigen Sieg über die Awaren und zum Einsetzen der bayrisch-fränkischen Besiedlung. Von der Existenz Mödlings berichtet erstmals eine Urkunde aus den Jahr 903, in der ein Besitz bei „medilihha” genannt wird. Sprachforscher haben in diesem Namen eine slawische Wurzel gefunden: „medilihha” ist die Bezeichnung für ein langsam rinnendes Gewässer. Der Name wurde später von Medelikch und Medling zu Mödling abgewandelt. Nach mehreren magyarischen Einfällen war Niederösterreich im 10. Jhd. jahrzehntelang in ungarischem Besitz. Nach der Rückeroberung des Gebietes wurde unser Land wieder Eigentum des Königs. Die Babenberger, ein ostfränkisches Adelsgeschlecht hatten durch eine Schenkung aus dem Jahr 1002 ein Gebiet in der Nähe von Mödling erhalten. Zu Beginn des 12. Jhd. kam die Mödlinger Hausberganlage in den Besitz der babenbergischen Landesfürsten. Das Angerdorf Mödling wurde auf das Doppelte vergrößert, und die Hausberganlage wurde in eine Wehrkirchenanlage umgestaltet. Die eigentliche Burg Mödling wurde auf einer Erhebung im Klausental neu errichtet.
Besiedelung
Nach mehreren Jahrhunderten scheinbar ungerichteter Wanderbewegung waren in Mitteleuropa "Völker" entstanden, die mehr oder weniger deutlich begrenzte Gebiete besiedelt hatten. Es gab Bauern, Handwerker, Adelige und Kaufleute. Zum Schutz der Siedlungen wurden Wehrkirchen und Burgen errichtet, und die Klöster stellten Zentren der Kultur und Zivilisation dar. Im 12. Jahrhundert wurde das Kloster Heiligenkreuz gegründet, und Burgstädte wie Wiener Neustadt, Bruck an der Leitha und Eggenburg entstanden. Auf alte Dorfsiedlungen dagegen gehen heutige Städte wie z. B. Baden und St. Pölten zurück. Für die Bauformen des romanischen Stils sei als Beispiel der Mödlinger Karner genannt. Vor 1443 bauten die Mödlinger die spätgotische Spitalkirche vielleicht als vorübergehenden Ersatz für den zum Abbruch bestimmten großen frühgotischen Bau am Platz der Othmarkirche. Aus dem späten Mittelalter stammt die St. Othmarkirche in Mödling, die ab 1454 im gotischen Stil dort gebaut wurde, wo in neuerer Zeit Vorgängerbauten (romanisch, frühgotisch) nachgewiesen werden konnten. Im 15. Jahrhundert wurden auch zahlreiche Bürgerhäuser in Mödling errichtet.
Markt Mödling
Ab 1343 hatte der Ort Mödling nach und nach Gewerberechte erworben, die sich auch auf Dörfer des Umlandes erstreckten. (Bau einer Schranne, d. h. eines Markthauses), 1458 fand die Verleihung des Wappens durch den Landesfürsten statt. Das Marktrecht ist erst ab 1643 schriftlich überliefert. Im Jahre 1529 schloss der türkische Sultan Suleiman die Stadt Wien ein. Ihm folgte irreguläre Reiterei, die nur um der Beute willen das Land verheerte und auch den Markt Mödling niederbrannte. Deshalb sind nur wenige gotische Altäre, Kunst- und Einrichtungsgegenstände erhalten geblieben.
Silbermünzen aus dem Mittelalter